Nach
den Terroranschlägen von Paris, Brüssel und Kopenhagen
sowie den zahlreichen Schändungen jüdischer Gräber in Deutschland und Frankreich in den letzten Wochen gibt der Freundeskreis Israel in Regensburg und Oberbayern e.V. folgende Erklärung ab:
sowie den zahlreichen Schändungen jüdischer Gräber in Deutschland und Frankreich in den letzten Wochen gibt der Freundeskreis Israel in Regensburg und Oberbayern e.V. folgende Erklärung ab:
Entsetzen,
Erschrecken, Betroffenheit und Verurteilung gehören angesichts des
Terroranschlages in Kopenhagen wieder zum Standardwortschatz der
Polit- und Medienprominenz, als ob es sich um ein völlig neues
Phänomen handeln würde. Tatsächlich sollte man die immer
deutlicher werdenden Aggressionen gegen Jüdinnen und Juden in fast
allen Staaten Europas endlich zur Kenntnis genommen haben. Bei den
bloßen Absichtsbekundungen und einem Verurteilungsbestreben kann es
nicht länger bleiben, sind sie doch alle nur das Eingeständnis der
eigenen Hilflosigkeit. Europa kann seine Juden anscheinend nicht mehr
schützen, wobei man die Frage stellen muß, ob in Europa der Wille
dazu überhaupt existiert.
Die
europäische Politik darf nicht länger gegenüber Juden und Israel
mit gespaltener Meinung auftreten. Tatsächlich hat der europäische
Antizionismus, den man vom Antisemitismus überhaupt nicht
unterscheiden darf, neue Dimensionen angenommen, was die Anerkennung
eines Staates für Palästinenser, der nicht einmal vage durch
Staatsvolk und Staatsgebiet definiert wird, durch manche
EU-Mitgliedstaaten eindrücklich beweist.
Auch
Deutschland bietet durch eine einseitige informative Ausrichtung zum
Nahostkonflikt den geeigneten Nährboden für eine juden- und
israelfeindliche Meinungsbildung in der deutschen Bevölkerung. Dies
beginnt in allen Schularten, deren von den Kultusministerien
gebilligtes Lehrmaterial den demokratischen israelischen Staat mit
dem von Verbrecher- und Terrororganisationen beherrschten
Autonomiegebiet Gaza ethisch und moralisch gleichsetzt. Dieses
vorsätzlich erzeugte Feindbild wirkt sich auf das Leben der
jüdischen Bevölkerung in Deutschland nachhaltig aus.
In
gleichem Maße, wie die Staaten Europas dem wachsenden Antisemitismus
auf ihrem Gebiet indifferent oder gar wohlwollend gegenüberstehen,
unterschätzen sie die Gefahr, die sowohl von Links- oder
Rechtsextremisten als auch von Dschihadisten und Salafisten ausgeht.
Beide Gruppen bedrohen Freiheit und Demokratie Europas gleichermaßen.
Obwohl
in Israel mehr Menschen an den Folgen des Terrorismus als in Europa
sterben, kann man Benjamin Netanjahus Aufruf an die Juden Europas
verstehen, Europa zu verlassen und nach Israel zu kommen. Denn nur in
Israel ist jüdisches Leben als solches noch möglich.
Aber
der Freundeskreis Israel in Regensburg und Oberbayern e.V. schließt
sich der Auffassung von Charlotte Knobloch an, dass der (Zitat)
„Exodus der europäischen Juden nach Israel keine Lösung der
massiven Gefährdung durch islamistischen Terror“ ist. „Denn
dieser bedroht die europäischen Demokratien
als Ganzes – wer in Europa Juden angreift, greift die gesamte
europäische Gesellschaft und ihre freiheitlichen Werte an.“
Auch
hier muß man die Frage stellen, ob in Europa der Wille überhaupt
existiert, diese freiheitlichen Werte zu verteidigen.
Das
Problem kann nur gelöst werden, wenn sich Europa auf seine dem
Judentum, dem Christentum und der Aufklärung zu verdankenden
Grundwerte und seine demokratischen und rechtsstaatlichen Traditionen
rückbesinnt.
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